digades am Modellprojekt „Corona-Warn-Buzzer“ beteiligt

Donnerstag, 13. August 2020

digades ist an der Entwicklung eines neuen Corona-Warn-Buzzers beteiligt, der als eigenständige Tracing App ohne Smartphone funktioniert. Das Modellprojekt wird vom Freistaat Sachsen gefördert und unter Einhaltung der geltenden Datenschutzbestimmungen realisiert. Weitere Projektpartner sind die FEP Fahrzeugelektrik Pirna, der Dresdner Spezialist für IoT-Anwendungen Exelonix sowie das Barkhauseninstitut der TU Dresden. Eine größere Anzahl von Prototypen des Corona-Warn-Buzzers wird zunächst unter realen Bedingungen im sächsischen Augustusburg während der Entwicklungsphase getestet.

Mit dem System können Infektionsketten in Echtzeit nachverfolgt werden, um flächendeckenden Lockdowns vorzubeugen. Zudem ermöglicht der Einsatz technischer Lösungen schnellere und umfangreichere Lockerungen in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Mit der „Corona-Warn-App“ hat die Bundesregierung bereits ein Instrument zur Verfügung gestellt, mit dem Infektionsketten nachvollzogen und unterbrochen werden können. Insbesondere Senioren und Kinder verfügen allerdings nicht immer über ein Smartphone und sind daher nicht ins Nachverfolgungssystem eingebunden. Der Anteil der Menschen ohne Smartphone in der Altersgruppe der über 70-jährigen beträgt rund 40 Prozent. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping: „Es ist wichtig, dass wir gemeinsam mit verschiedenen Partnern aus Wirtschaft und Forschung weiter an den richtigen Ideen arbeiten. Denn die COVID-19-Pandemie ist noch lange nicht vorüber. Ich freue mich, dass wir heute einen weiteren Schritt gehen können, der gerade für die Risikogruppen ein Stück mehr Sicherheit bietet.“

Gemeinsam können die Nutzer des Corona-Warn-Buzzers sowie der „Corona-Warn-App“ dafür Sorgen, dass Infektionsketten möglichst lückenlos erkannt und unterbrochen werden. Der Corona-Warn-Buzzer zeichnet seine Kontakte in Gebäuden oder unter freiem Himmel auf, ohne den Ort der Kontakte festzustellen oder gar die Kontakte zu personalisieren. Mittels Tracing erkennt das System, welche Mobiltelefone oder andere Warn-Buzzer sich für eine bestimmte Dauer kritisch angenähert haben. Andere Smartphones oder Buzzer werden via Bluetooth erkannt. Der Corona-Warn-Buzzer registriert dabei nur Geräte, keine Personen. Die Kommunikation zur Datenbank des Robert Koch Instituts erfolgt via Mobilfunk (NB-IoT). Nutzer werden im Falle eines Kontakts zu einem COVID-19-Erkrankten mittels LED und Tonsignal alarmiert. Gespeicherte Daten werden nach 14 Tagen automatisch gelöscht.

Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts ist digades für die Zertifizierung, Serienüberleitung und Fertigung des Corona-Warn-Buzzers verantwortlich. Durch eine umfassende Kompetenz in Elektronikentwicklung und -fertigung gewährleistet das Unternehmen die schnelle und zuverlässige Herstellung der Endgeräte für den Modellversuch sowie später die Produktion in Serie.

digades Projekt Corona Warn Buzzer wird durch Sachsen gefördert